Das Dilemma der traditionellen Akquise: Ein Auslaufmodell im digitalen Zeitalter
Die klassische Kaltakquise, einst das Rückgrat vieler Vertriebsabteilungen, gleicht heute oft einem Glücksspiel mit hohem Einsatz und geringem Ertrag. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielschichtig. Zum einen hat sich das Informationsverhalten von B2B-Entscheidern fundamental gewandelt. Nahezu jeder Kaufprozess beginnt mit einer eigenständigen Online-Recherche. Bevor ein Vertriebsmitarbeiter überhaupt zum Hörer greift, hat der potenzielle Kunde längst eigene Vorstellungen und Präferenzen entwickelt. Ein unvorbereiteter Anruf wirkt hier nicht nur störend, sondern offenbart eine mangelnde Auseinandersetzung mit der spezifischen Situation des Unternehmens. Zum anderen führen strenge Datenschutzrichtlinien und eine allgemeine Übersättigung durch Werbebotschaften zu einer sinkenden Erreichbarkeit und Gesprächsbereitschaft. Aktuelle Analysen für das Jahr 2025 belegen diesen Trend mit einer Erfolgsquote von lediglich 2,3% für Kaltanrufe, die zu einer Terminvereinbarung führen. Dieser ineffiziente Ressourceneinsatz, bei dem Vertriebsmitarbeiter einen Großteil ihrer Zeit mit der Suche nach validen Kontaktdaten und unproduktiven Anrufversuchen verbringen, stellt für Unternehmen eine erhebliche Belastung dar. Die rein quantitative Jagd nach Kontakten ignoriert die wichtigste Währung im modernen B2B-Geschäft: Relevanz.