Die Dämmerung der Icons: Warum der Dialog die neue Benutzeroberfläche ist
Seit ihrer Einführung durch Xerox PARC und ihrer Popularisierung durch Apple und Microsoft war die grafische Benutzeroberfläche (GUI) das unangefochtene Paradigma der Mensch-Computer-Interaktion. Metaphern wie der Schreibtisch, Ordner und der Papierkorb machten die digitale Welt greifbar. Doch diese Ära neigt sich dem Ende zu. Was Sam Altman auf dem OpenAI Dev Day 2025 präsentierte, ist nichts Geringeres als die Neudefinition der Schnittstelle. Das neue Apps SDK ermöglicht es, Anwendungen direkt innerhalb von ChatGPT auszuführen. Statt eine App zu öffnen, um eine Reise zu buchen oder eine Präsentation zu erstellen, formulieren Nutzer ihr Ziel in natürlicher Sprache. „Canva, erstelle mir eine Präsentation für mein neues Hundesitter-Geschäft“, demonstriert diesen Wandel eindrücklich. Die KI übersetzt die Absicht direkt in ein Ergebnis und umgeht den gesamten, klickbasierten Prozess. Dies ist keine simple Automatisierung bestehender Abläufe; es ist eine Abstraktion der Komplexität. Der Nutzer muss nicht mehr wissen, wie eine Software funktioniert, sondern nur noch, was er erreichen will. Die dialogbasierte Schnittstelle, angetrieben von leistungsfähigen Sprachmodellen, ist intuitiver, schneller und vor allem ergebnisorientierter. Der Fokus verschiebt sich von der Bedienung eines Werkzeugs hin zur Delegation einer Aufgabe an einen fähigen Assistenten.