Die Kommodifizierung der Datenbank: Warum Datenspeicherung kein Wertangebot mehr ist
Die technische Realität hat die kaufmännischen Modelle vieler CRM-Anbieter überholt. In einer Ära, in der Cloud-Infrastrukturen bei globalen Anbietern beinahe beliebige Skalierbarkeit zu minimalen Kosten ermöglichen, ist das Speichern von Textfeldern, Kontakthistorien und Adressdaten zu einer Basisfunktion geworden. Es ist eine Kommodität, vergleichbar mit der Bereitstellung von elektrischem Strom oder Wasseranschluss in einem Bürogebäude. Die Idee, diese Grundversorgung zu limitieren oder pro Datensatz abzurechnen, ist ein Anachronismus. Es ist, als würde ein Logistikunternehmen Gebühren für die Nutzung seiner Lagerregale verlangen, anstatt für die intelligente Steuerung der Lieferketten. Diese künstliche Verknappung von Speicher oder Datenfeldern behindert Unternehmen sogar aktiv. Sie bestraft Vollständigkeit und Datenhygiene, anstatt sie zu fördern. Ein Vertriebsteam, das darüber nachdenken muss, ob das Anlegen eines weiteren Kontakts das Budget sprengt, wird zwangsläufig auf Insellösungen wie private Tabellenkalkulationen ausweichen. Das Resultat ist ein fragmentiertes, unvollständiges Kundenbild, das den eigentlichen Zweck eines CRMs untergräbt: eine zentrale Quelle der Wahrheit zu sein. Die digitale Grundinfrastruktur zur Verwaltung eigener Kundendaten darf kein Luxusprodukt sein.
