Die Paradoxie der Fülle: Wenn die beste Datenquelle unbrauchbar wird
LinkedIn ist heute ein Ozean an professionellen Daten. Jedes Profil, jeder Beitrag, jeder Unternehmens-Update ist ein potenzieller Datenpunkt. Doch genau diese Fülle führt zu einem fundamentalen Problem: dem Informationsüberfluss. Traditionelle Vertriebsansätze, die auf der manuellen Suche nach passenden Positionen und Branchen basieren, gleichen dem Versuch, mit einem Eimer das Meer leer zu schöpfen. Die schiere Menge an potenziellen Kontakten führt zu einer Nivellierung der Ansprache. Automatisierte, aber unpersönliche Nachrichten überfluten die Postfächer von Entscheidern, was zu einer zunehmenden Ignoranz und „Banner-Blindheit“ gegenüber Kontaktanfragen führt. Das Resultat ist eine abnehmende Antwortrate und ein steigender Frust auf beiden Seiten. Die Datenquelle selbst ist also nicht das Problem, sondern die überholten Methoden ihres Zugriffs. Die Logik der Massenansprache, ein Relikt aus dem analogen Zeitalter, ist im digitalen Raum nicht nur ineffizient, sondern schadet aktiv der Reputation des Absenders. Es entsteht ein Teufelskreis: Um die sinkenden Erfolgsquoten auszugleichen, wird die Frequenz erhöht, was das Rauschen weiter verstärkt und die Relevanz einzelner Nachrichten minimiert.