Die Anatomie der Autonomie: Was ist Agentische KI wirklich?
Agentische KI markiert eine entscheidende Evolutionsstufe künstlicher Intelligenz. Während bisherige Systeme wie Chatbots auf einen menschlichen Impuls warten, ergreifen KI-Agenten von sich aus die Initiative. Ihre Fähigkeit, Ziele zu verfolgen, basiert laut dem AWS-Leitfaden auf drei Kernkompetenzen. Erstens, die Dekomposition: Ein KI-Agent kann ein übergeordnetes, komplexes Ziel, wie die „Optimierung der Lieferkette“, selbstständig in eine logische Abfolge von konkreten Einzelschritten zerlegen. Zweitens, die Selbstreflexion: Die Systeme sind in der Lage, die Ergebnisse ihrer Aktionen zu bewerten, aus Fehlern zu lernen und ihre Strategie iterativ zu verbessern. Sie verharren nicht in einem vordefinierten Prozess, sondern passen sich dynamisch an neue Gegebenheiten an. Drittens, die Aktion und Werkzeugnutzung: Agenten agieren nicht im luftleeren Raum. Sie greifen aktiv auf externe Datenquellen, das Internet oder interne Unternehmensanwendungen über Programmierschnittstellen (APIs) zu und können sogar mit anderen, spezialisierten Agenten zusammenarbeiten. Diese Kombination aus Analyse, Planung und autonomer Ausführung macht sie zu virtuellen Mitarbeitern, die nicht nur Fragen beantworten, sondern eigenständig unternehmerische Problemstellungen lösen. Es ist der Übergang von einem reaktiven Werkzeug zu einem proaktiven Partner im Wertschöpfungsprozess.